Die Roman-Rezension „Der siebte Kreuzzug“ von Luigi Panella

Der siebte Kreuzzug, Quelle: Goldmann

Die Suche nach einem geheimnisvollen römischen Dokument steht im Mittelpunkt des historischen Roman „Der siebte Kreuzzug“ von Luigi Panella. Es entspannt sich eine gnadenlose Jagd voller Intrigen und List zwischen den Fronten des Heiligen Krieges.

1249 fällt die Armee von Ludwig IX. von Frankreich in Ägypten ein. Am Nilufer bei Al Mansura kommt es beim siebten Kreuzzug zu einer erbitterten Schlacht zwischen Christen und Moslems. In der Gefolgschaft der Kreuzritter befindet sich Yves le Breton, päpstlicher Inquisitor und Beichtvater des Königs.

Yves le Breton ist auf der Suche nach einem alten römischen Dokument, das während der blutigen Kampfhandlungen vor den Toren der Stadt abhanden kam. Die Spur führt ihn zu den Tempelrittern, die an vorderster Front kämpften und das Dokument an sich rissen.

Hinter dem mysteriösen Dokument ist aber nicht nur der einflussreiche Inquisitor her, sondern auch gefährliche Kontrahenten. Der skrupellose Umberto di Fondi, Gesandter des Kaisers Friedrichs II. von Schwaben, versucht ebenfalls in den Besitz des Papyrus zu gelangen. Der undurchsichtige Templerführer Renaud de Vichiers will das Papyrus außer Landes schaffen. Und dann ist da noch der junge Mameluckenoffizier Emir Baybars, genannt der Bogenschütze, dessen Rolle lange unklar bleibt. Eine schonungslose Jagd mit Verdächtigungen, Verhören, Verfolgungsjagden und Anschlägen nimmt ihrem Anfang.

Spannende mittelalterliche Abenteuergeschichte

Der historische Roman „Der siebte Kreuzzug“ von Luigi Panella bildet den Auftakt einer Trilogie. um den Inquisitor Yves le Breton, Beichtvater des Königs Ludwigs IX. Vor dem Hintergrund des Kreuzzuges erzählt Panella eine spannende mittelalterliche Abenteuergeschichte, um ein geheimnisvolles römisches Dokument, welches das Schicksal des Christentums und des Islam für immer verändern könnte.

Kaleidoskopartig wechselt Panella unterschiedliche Schauplätze, Personen und Zeitebenen ab. Er entwirft einen prall gefüllten historischen Roman, der bis in die Zeit Neros und der Passionsgeschichte aus dem Neuen Testament reicht. Der Schreibstil des Autors ist sehr handlungsorientiert. Panella legt ein verzweigtes Netz aus Intrigen, List und Halbwahrheiten aus. Anfangs fällt es nicht leicht, sich mit den vielen Personen und den eingestreuten arabischen Begriffen zurechtzufinden.

Panella gelingt es in seinem Roman mittelalterliche Geschichte und Fiktion anspruchsvoll zu vermischen, um eine spannende und komplexe Geschichte zu erzählen. Im Mittelpunkt stehen die beiden Kontrahenten, der Inquisitor Yves le Breton und Gesandter Umberto di Fondi, die auf der Jagd nach einem römischen Papyruspergament sind. Yves le Breton mit seinem Schüler Nicolas erinnert etwas an den Franziskanermönch William von Baskerville aus dem Roman „Der Name der Rose“, aber den Dominikanermönch Yves le Breton plagen nachts üble Albträume der Vergangenheit. Überhaupt haben fast alle Personen des mittelalterlichen Ränkespiels ihre dunkle Seite, was am Ende zu einem spannenden Showdown führt, bei dem sich die Ereignisse formlich überschlagen.

Kurz&Knapp: Empfehlenswert. Ein mitreißender historischer Roman zur Zeit der Kreuzzüge.

Luigi Panella
Der siebte Kreuzzug
Historischer Roman
Die Chronik des Inquisitors (Band 1)
Paperback, 560 S.
Goldmann, 2023

Luigi Panella ist hauptberuflich Rechtsanwalt für Strafrecht und praktiziert in Rom. Die Trilogie um Yves le Breton, dem Inquisitor Ludwigs IX., ist sein erfolgreiches Debüt im Bereich des historischen Romans.

Ich danke Goldmann für das Rezensionsexemplar.